Die Magie
der Merinowolle

Pile of merino wool.
Molteni wool jersey.

Radelst du durch kalte Winterstädte? Trag Merinowolle! Trittst du im feuchten Klima Südostasiens in die Pedale? Trag Merinowolle! Klingt widersprüchlich, aber die einzigartigen Eigenschaften der zarten Merinowollfasern machen es möglich. Viel Luft im Gewebe isoliert gut, während die gekräuselten Fasern Feuchtigkeit nach aussen transportieren und so einen Kühleffekt erzeugen.

Als wir zum ersten Mal historische Renntrikots in die Hände bekamen, stellten wir uns, diese armen Kerle in Wolle schwitzend im Wettkampf vor. Aber wir lernten dazu. Denn es gibt nicht nur die Wollsorte, von denen die kratzigen Pullover gemacht sind, die wir kannten. Denn es gibt nicht nur eine Schafrasse auf dieser Welt gibt. Nein, es gibt sogar ein ganz besonderes Schaf, das Merino.

Die Wolle des Merinoschafs ist ganz anders als die aller anderen Schafe. Ihre Fasern sind halb so dick wie die normaler Wolle. Sie sind stark gekräuselt und haben eine Wellenform. Genau diese Beschaffenheit macht den Zauber der Merinowolle aus: sie juckt nicht, sie kühlt, wenn es draussen warm ist, sie wärmt, wenn es kalt ist, und sie stinkt nicht. Wie funktioniert das also?

Merino sheep herd.

Superfine wool Merino ewes and lambs, Walcha Champion hogget fleece, Walcha Show | Author: Cgoodwin Lizenz

Ein atmungsaktives Gewebe

Nun, es ist nur Physik, keine Magie. Merinoschafwolle juckt kaum, weil die Fasern, die wir verwenden, sehr weich und dünn sind. Sie bieten also sehr wenig Widerstand und reizen darum die Haut im Allgemeinen nicht. Dank den vielen Kräuselungen und der Wellenstruktur bilden die Fasern ein lockeres Gewebe, das Luftkammern umschließt, die sowohl gegen Kälte als auch gegen Wärme isolieren. Aber das ist erst die Hälfte der Geschichte: Merinowollfasern nehmen leicht Feuchtigkeit vom Körper auf, leiten sie weiter und geben sie nach aussen ab. So regulieren sie den Feuchtigkeitshaushalt des Körpers, während im Sommer die Verdunstung an der Gewebeaußenseite aktiv einen Kühleffekt erzeugt. Bei kälteren Temperaturen tritt der gegenteilige Effekt ein. Merinowollfasern können bis zu einem Drittel ihres Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen. Und bei diesem Prozess entsteht die Absorptionswärme. Merinowolle erwärmt sich also bei kühleren Temperaturen und kann Nebel oder einen Regenschauer gut vertragen.

Merinowolle stinkt nicht

Es bleibt die Behauptung, dass Merinowolle nie stinkt. Dieser Vorteil ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Beginnen wir mit der Oberfläche der Merinofasern: Im Gegensatz zur glatten Oberfläche synthetischer Fasern erschweren die Schuppen der Merinowollfaser das Anhaften von Bakterien. Die erwähnte Tatsache, dass Merinofasern Feuchtigkeit vom Körper weg transportieren, bedeutet aber auch, dass die Feuchtigkeit nicht als Schweiss mit dem üblichen Geruch auf der Haut kondensiert. Schliesslich scheinen die Merinowollfasern aufgrund der Proteine ihrer Struktur und der Reibung zwischen den Schuppen der Fasern eine selbstreinigende Eigenschaft zu haben. Klingt kompliziert. Wenn du uns noch nicht glaubst, such auf YouTube nach den Schlüsselwörtern Merinowolle und Geruch. Du findest Reisende, die dir sagen, dass T-Shirts aus Merinowolle (probier mal unser Flon-T-Shirt!) für die warmen und feuchten Temperaturen in Südostasien am besten geeignet sind. Andere sagen dir, wie viele Wochen sie ein T-Shirt getragen haben, bevor sie es waschen mussten. Erstaunlich!

Schauen wir uns jetzt die historischen Renntrikots an, wird uns klar, dass die heutigen synthetischen Trikots zwar auch ihre Vorteile haben, aber nichts im Vergleich zu Merinowolle sind. Neben der Faszination für Geschichte, Farben und Formen der historischen Renntrikots mit ein Grund, warum wir jetzt unsere Heritage Collection lanciert haben. Schon bestellt?