Tremola:
ein legendärer Aufstieg

Zur Lancierung unserer neuen Heritage Collection schickten wir zwei unserer Freunde, Geraldine und Fabian, auf eine der spektakulärsten Bergstrassen der Schweiz, die Tremola: 16 Kilometer Serpentinen, die auf die Südseite des Gotthardpasses hinaufführen. Diese Strasse ist das Paris-Roubaix der Alpen, eine Legende, eine Schönheit und voller Geschichte: das Ebenbild unserer Trikots der Heritage Collection!

Seit dem 13. Jahrhundert passierten Reisende, die den Gotthard überquerten, das Tremola-Tal. Um 1830 wurden die alten Säumerpfade durch eine für die damaligen Postkutschen geeignetere Strasse ersetzt. Alle nannten die Strasse Tremola. Nach dem Zweiten Weltkrieg zeigte sich, dass die alte, kurvenreiche Tremola den neuen Anforderungen immer weniger gewachsen war. Im Jahr 1951 wurde eine modernere Strasse eröffnet, und die Tremola verwandelte sich in eine schlafende Schönheit. Heute fahren nur noch Enthusiasten und Kenner die Tremola. Der Gesamtanstieg beträgt rund 930 Meter, die Strecke von Airolo bis zum Gipfel knapp 16 km, die durchschnittliche Steigung beträgt 7,4 % (maximal 12 %), und es gibt 37 Haarnadelkurven (wenn wir gut gezählt haben). Jede Haarnadelkurve hat einen Namen im lokalen Dialekt; die letzte vor Erreichen der oberen Ebene wird in Erinnerung an den russischen General Alexander Suworow, der hier im September 1799 mit seiner Armee überquerte, «Sass dét Suaróf» genannt. Der legendärste Abschnitt der Tremola überwindet auf einer Länge von vier Kilometern in 24 Haarnadelkurven 300 Höhenmeter. Viele Teile der Tremola sind noch immer mit Kopfsteinpflaster aus lokalem Granit bedeckt.

Am späten Novembertag, als unsere Freunde die Tremola anpackten, war die Strasse bereits für Autos gesperrt. Die volle Schönheit der Strecke blieb den Radfahrern vorbehalten. Nach Motto Bartola stiegen Geraldine und Fabian die steile Strasse hinauf und liessen die Leventina Kurve für Kurve hinter sich. Langsam, aber stetig zogen die historischen Granitkilometersteine vorbei. Meter und Meter kämpften sich die beiden auf der leeren Strasse vor der grandiosen Kulisse des Gotthardmassivs in die Höhe. Leider näherte sich schon bald ein Gewitter und die zwei machten sich auf zur rasanten Abfahrt zurück ins Tal: Slow Fashion im Schnellgang.

Und, wie machten sich die die Trikots aus unserer Heritage Collection auf dieser kühlen Herbsttestfahrt? Wie erwartet spielte die feine Merinowolle ihre einzigartigen Stärken aus: Sie hielt die Fahrenden im Anstieg trocken und führte überschüssige Körperwärme ab. Umgekehrt, beim Kaffee zurück in Airolo wärmten die Trikots die beiden und hielten sowohl die kühle Brise als auch die ersten Regentropfen fern.

Interessiert an einem Besuch der legendären Tremola? Die Strasse ist während der Wintermonate, normalerweise ab Ende November bis Mai, geschlossen. Mit dem Zug gelangst du bequem auf die Nord- oder Südseite des Gotthardpass. Oder du nimmst dir mehr Zeit und planst eine längere Radfahrt vom Norden über den Pass nach Lugano, Como oder sogar bis nach Mailand. Um in der Region zu übernachten, bieten sich besonders drei Orte an: Andermatt auf der Nordseite. Hier findest du eine reiche Auswahl an Unterkünften für jedes Budget. Auf dem Pass selbst gibt es das nicht ganz billige, aber wunderschön von den Architekten Miller & Maranta restaurierte, historische Ospizio San Gottardo. In Airolo schliesslich empfängt ein ganz spezifisch auf Radfahrer ausgerichtetes, tolles «Bed & Bike», das Tremola San Gottardo Gäste. Hier kannst du auch original Schweizer Armee-Fahrräder oder Royal Enfield Motorräder mieten. 2018 organisierten die Gastwirte anlässlich des Granfondo San Gottardo ein erstes historisches Rennen die Tremola hinauf. Für dieses Rennen, dem sie den Beinamen «la leggendaria» gaben, waren nur Radfahrer zugelassen, die mit historischen Fahrrädern und Kleidern an den Start gingen. Mit den Merinowolljerseys unserer Heritage Collection startest du schon mal in der Pole Position!

Bild 1: Tremola, 1928. Unterwegs eines der einzigartigen «Auto-Alpin»-Postbusse mit offenem Dach. Unknown author, Public domain, via Wikimedia Commons | Bild 2: Architektur: Miller & Maranta AG, Basel, Foto: Ruedi Walti, Basel