Die Ökobilanz
unserer Textilien

Wer die Nachhaltigkeit eines Kleidungsstückes beurteilen will, macht sich auf, eine lange Produktionskette zu studieren, die beim Anbau oder der Produktion der Faser beginnt und im Moment endet, wo die Kundin oder der Kunde entscheidet, sein Kleidungsstück zu entsorgen. Nicht einfach, nicht immer so eindeutig, wie man es gerne hätte, und nicht immer ist der offizielle Weg der effizienteste. Und trotzdem, mit unseren Kleidern belasten wir die Umwelt. Darum versuchen wir bei Le Picot diese Belastung so tief wie möglich zu halten und Gesellschaft wie Wirtschaft positive Impulse zu geben.

Wir beurteilen die Nachhaltigkeit unserer Kleidungsstücke und unserer Prozesse in den folgenden Bereichen. Bei allen Bereichen versuchen wir best-in-class zu sein:

Schonend und nachhaltig produzierte Fasern

Fasern bilden die Ausgangsbasis von Kleidern. Pflanzliche Fasern wie Baumwolle werden angebaut. Darum setzen wir, wenn immer möglich, auf biologische Produktion. Wolle oder Seide wird von Tieren gewonnen. Hier kontrollieren wir Aspekte des Tierwohls, beispielsweise dass bei Merinoschafen auf das schmerzhafte «Mulesing» verzichtet wird. Schliesslich werden Fasern auch synthetisch produziert. Das tönt wenig nachhaltig, kann aber sinnvoll sein. Hier suchen wir Fasern, die möglichst umweltschonend produziert werden.

Die Innenseite unseres Flon T-Shirts besteht aus Merinowolle

Energie- und Wasserkonsum

Der Anbau von Fasern und die Verarbeitung von Textilien ist mit einem grossen Wasserkonsum verbunden. Der biologische Anbau optimiert den Wasserkonsum und belastet vor allem die Umwelt weniger. Doch damit ist es nicht immer getan: Baumwolle beispielsweise benötigt extrem viel Wasser für den Anbau und die Verarbeitung. So viel Wasser, dass eine konventionell angebaute Faser häufig die Umwelt weniger belastet als biologische Baumwolle. Darum nutzen wir auch alternative Fasern wie Bambus oder Viskose. Weiter bevorzugen wir Gewebe, bei deren Behandlung und Veredelung nicht unnötige oder stark umweltbelastende Prozesse eingesetzt werden.

Recycling und Upcycling

Zur Zeit gelangen immer mehr Fasern oder Gewebe auf den Markt, die ganz oder teilweise aus Recycling oder Upcycling stammen. Beispielsweise stammen 16% der Fasern des Denims, den wir für unsere Rivera-Jeans verwenden, aus Alttextilien. Damit reduziert sich die Umweltbelastung auf die Aufbereitung und Produktion gewaltig. Darum versuchen wir den Anteil solcher Gewebe zu steigern.

Die Haltung eines Produzenten ist mindestens so wichtig, wie das Erfüllen aller Konditionen für ein Öko-Label.

Lucas Fondelli, Leiter Produktion

Schadstoffbilanz

Gerben oder Färben kann die Umwelt sehr stark belasten. Darum verzichten wir beispielsweise bei Hosenetiketten auf Leder. Es gibt auch natürliche Färbverfahren. Diese Farben halten sich oft nicht sehr lange, womit die Akzeptanz und Langlebigkeit eines Produktes in Frage gestellt wird. Auch die Oberflächenbehandlung kann die Umwelt belasten. Ob die chemiefreien Alternativen (Plasmabehandlung) in der Ökobilanz letztlich besser sind, darüber streiten sich die Experten und können uns keine klaren Antworten geben. Darum müssen wir hier manchmal Kompromisse eingehen.

Langlebigkeit

Je länger ich ein Kleidungsstück trage, umso besser ist seine Umweltbilanz. Darum zielen wir in der Slow Fashion darauf ab, nicht ständig neue, billig produzierte Kleider zu produzieren, sondern hochwertige Kleider mit klassischeren Schnitten, die lange getragen werden können. Und wir unterstützen die Langlebigkeit auch, in dem wir Stoffe verwenden, die Kleider langlebiger machen. Darum sind unsere Hosen beispielsweise umweltschonend wasserabweisend gemacht oder mit Polyesterfäden, die aus Abfallflaschen aus Küstenregionen produziert wurden, verstärkt, dass sie weniger ausbeulen und länger halten.

Transportwege

Mode ist ein globales Gut geworden, wo ein Konzern den Rohstoff von einem Kontinent auf den anderen liefert, Kleidungsstücke im Prozess des Entstehens von Fabrik zu Fabrik grosse Wege zurücklegen. Wir minimieren diese Wege deutlich: Garne und Gewebe aus der Schweiz, Italien oder Spanien, Produktion in kleinen Ateliers in Portugal und Spanien und dann direkt zu dir.

Faire Arbeitsbedingungen und Entwicklungsperspektiven

Die Produktion in den genannten Ländern ermöglicht uns die lokalen Bedingungen zu kennen und unwürdige Arbeitsbedingungen auszuschliessen. Und damit, dass wir Aufträge in die Peripherie Europas vergeben, können wir dort die jahrhundertealte Tradition der Kleiderproduktion am Leben halten. Wir wollen unsere Produzenten kennen. Weil deren Haltung mindestens so wichtig ist wie das Erfüllen aller Bedingungen für ein Öko-Label.